Der Winter und die Pandemie
Im Spätherbst 2021 haben die Ansteckungen in der Primarschule, wo ich in einem Teilpensum arbeite, derart zugenommen, dass unsere Klasse am Ende noch aus sieben Kindern bestand. Ich hatte nicht direkt vor der Ansteckung Angst, sondern vor dem Ausfall: Was, wenn ich zehn Tage zuhause bleiben musste? Die Klasse hatte einen unruhigen Herbst hinter sich und brauchte keine weiteren Turbulenzen. Ich entschloss mich zur Impfung und liess mir den Janssen-Impfstoff spritzen.
Ich erlebte Nebenwirkungen wie von einer Grippe. Dann kam eine düstere Stimmung hinzu. Über den Jahreswechsel hatte ich eine Reihe dunkelgrauer Tage ohne Motivation und Freude. Ich begann mich zu fragen, ob das noch die Grippe sei oder die Nebenwirkung der Impfung, oder schon das Burnout. Es war unheimlich, ich verkroch mich und hatte Angst. Dann vertraute ich mich meinen Nächsten an und begann darüber zu sprechen. Das war gut, es schaffte etwas Luft, und von da an kam auch langsam die Energie wieder.
Eine Nebenwirkung ist bis jetzt geblieben. Ich habe eine medikamentenhafte Ausdünstung an Haut und Atem. Mitmenschen nehmen es nicht wahr, ich selber schon. Es erinnert mich an den Geruch, den Freunde von mir früher an sich hatten, wenn sie an den Methadonprogrammen teilnahmen. Ich hoffe, diese Ausdünstung verschwinde wieder. Sie ist ein Fremdkörper.
Eine zweite Sache ist mir auch geblieben: meine Allergie gegen die Impfpropaganda. Ich war mehr als einmal nahe daran, das Abonnement unserer Tageszeitung zu kündigen, weil ich die Schmähung der Ungeipften nicht mehr ertrug. Auch im Bekanntenkreis geschahen seltsame Dinge. Eine Freundin sagte zu meiner Frau: Wenn du dich nicht impfen lässt, nimmst einem Menschen das Spitalbett weg. Sie hatte das auch zu anderen schon gesagt. Wir halten unsere Freundin für kompetent in sozialen Dingen. Dass sie sich zu diesen Angriffen hinreissen liess, können wir uns nur mit Angst erklären.
Damit sind wir wieder bei der Propaganda unserer Tageszeitung und vieler weiterer Medien. Ihre Botschaft wurde nach dem Sommer immer aggressiver: Lasst euch impfen, sonst gehts euch dreckig. Haltet euch von den Ungeimpften fern, sonst lauft ihr ins Verderben. Auf den Redaktionen waren sie der Meinung, sie trügen damit zur Rettung der Menschen bei. Ich aber glaube, dass sie durch diese drastische Propaganda zu vielen schweren Verläufen beigetragen haben. Angst und Stress schwächen das Immunsystem.
Ein anderer Umgang mit dem Thema wäre möglich gewesen. Das Ganze hätte in einem besonnen, Vertrauen fördernden Ton verhandelt werden können. Dazu hätte auch gehört, andere Meinungen zuzulassen. Mit so einer Haltung hätten die grossen Medienhäuser möglicherweise sogar die Eskalation bei den Impfgegnern verhindern können.
Januar 2022, he
Zur Abstimmung vom 28. November 2021
über die Verschärfung des Covid-Gesetzes
Es ist zweifellos eine der wichtigsten Aufgaben der Landesregierung, die Gesundheit der Menschen in der Schweiz zu schützen. Obwohl der bestehende gesetzliche Rahmen zum Schutz der Bevölkerung vor Covid und anderen Infektionskrankheiten vollauf genügt, wollen der Bundesrat und eine Mehrheit im Parlament das bestehende Covid-Gesetz nochmals verschärfen. Ich bin klar gegen diese Erweiterungen des Covid-Gesetzes. Sie zeigen in eine gesellschaftspolitisch fragwürdige, autoritäre Richtung.
Im März 2021 wurden die vier Erweiterungen in das Covid-19-Gesetz geschrieben, gegen die das Komitee «Gefährliche Covid-Verschärfung NEIN» das Referendum ergriffen hat, und die am 28. November zur Abstimmung kommen:
1. Diskriminierung ungeimpfter Personen bei der Anwendung der Schutzmassnahmen.
2. Elektronische Überwachung der Bevölkerung.
3. Einführung eines staatlichen Covid-Passes.
4. Noch mehr Macht für den Bundesrat zur Verhängung von Covid-Massnahmen.
Diskriminierung Ungeimpfter
Die strengen Quarantänevorschriften werden auf Menschen beschränkt, die sich nicht impfen lassen wollen oder können. Weitere Vorschriften, wie die kostspielige Testpflicht bei Rückflügen aus dem Ausland, gelten nur für Ungeimpfte. Weil aber auch geimpfte Menschen angesteckt werden und ansteckend sein können, ist diese Ungleichbehandlung sachlich nicht gerechtfertigt.
Damit wird eine Diskriminierung Ungeimpfter eingeführt, die zukünftig noch weiter ausgebaut werden soll. Zusammen mit dem Covid-Zertifikat führt dies zu einem indirekten Impfzwang für alle.
Elektronische Massenüberwachung
Der Bund führt ein «umfassendes, wirksames und digitales Contact-Tracing» ein, ein sogenanntes TTIQ-System (Testen, Tracing, Isolation, Quarantäne). Das bedeutet nichts anderes als eine umfassende elektronische Massen-Überwachung der Bürger, ihres Lebens, ihrer Bewegung, ihrer sozialen Kontakte und Reisen.
Impfzwang und Arbeitsplatzverluste durch staatlichen Covid-Pass
Das Covid-Zertifikat steht im Widerspruch zu einer offenen und freien Gesellschaft. Das Leben und die Bewegungsfreiheit aller Bürger werden mittels des Zertifikats kontrolliert und eingeschränkt. Die Zertifikatspflicht bewirkt, dass man sich impfen lassen muss, und zwar immer wieder, sooft es die Regierung beschliesst.
Ungeimpfte können nicht mehr gleichberechtigt am sozialen Leben teilnehmen. Das Zertifikat dient zur Zugangskontrolle in weiten Bereichen des öffentlichen Lebens.
In der Gastronomie führt das Covid-Zertifikat zu einem weiteren massiven Umsatzeinbruch und zum weiteren Verlust von Arbeitsplätzen. Unternehmer*innen müssen ihre Kundschaft kontrollieren und Menschen ohne Zertifikat abweisen.
Noch mehr Macht für den Bundesrat
Der Bundesrat wird ermächtigt, die Kriterien und Richtwerte für Einschränkungen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens festzulegen. Damit erhält er die Kontrolle über das gesamte Leben der Bürger. Diese Machtausweitung bedeutet eine weitere Verschiebung der Macht vom Parlament und Souverän hin zur Regierung. Das ist undemokratisch und gefährlich. Die Vollmachten für den Bundesrat müssten im Gegenteil abgebaut und die Kontrolle wieder an das Parlament zurückgegeben werden.
Fazit
Alle vier Verschärfungen des Covid-Gesetzes gehen in eine rechtlich und gesellschaftspolitisch bedenkliche Richtung. Lassen wir uns nicht täuschen! Die bestehenden Gesetze genügen, um uns vor Infektionskrankheiten zu schützen, und auch ohne die Revision werden wir wieder ins Ausland reisen können.
Sorgen lieber wir dafür, dass die Schweiz ein Land bleibt, in dem alle die gleichen Rechte haben und niemand überwacht wird. Sorgen wir dafür, dass wir wie bisher frei über unsere medizinischen Behandlungen entscheiden können.
Stimmen wir am 28. November NEIN zur Verschärfung des Covid-Gesetzes!
HE / Oktober 2021
Diesem Text liegt das Argumentarium des Komitees «Gefährliche Covid-Verschärfung NEIN» zugrunde.